bella Italia
Vergangenen Mittwoch Mittag machten wir (Reinhard Bretting, Ewald Schroft und Franz Hiergeist) uns auf den Weg, in´s 650 km entfernte italienische Regio Emilia (Nähe Parma - südöstlich vom Gardasee), um auf der italienischen Taubenschau jeweils einen 2-tägigen Bewertungsauftrag zu übernehmen, alle als Sonderrichter für ihre Rassen, also Reinhard für Modena, Ewald für Dt.Schautauben und Franz für Dt.Modeneser. Die Reise ging reibungslos und so waren wir bereits gegen 18.45 Uhr im schönen Hotel Holiday Inn eingetroffen. Jedoch keine Zeit, um die Füße etwas hochzulegen ging es nämlich bald mit den italienischen Preisrichterkollegen zum gemeinsamen Abendessen in ein schönes italienisches Lokal: Wir wurden mit Pasta, leckerem Gegrillten und süßem Nachtisch regelrecht verwöhnt und mit unserem Schulenglisch wurde so recht und schlecht gefachsimpelt. Am Morgen des 1.Bewertungstages wurde im Hotel gemeinsam gefrühstückt und man machte sich dann geruhsam gegen 7.45 Uhr (!) auf den Weg zur Halle, in der rd. 5000 Tauben ausgestellt waren. Einen Schwerpunkt in Italien scheinen die Formentauben, insbesondere Römer, Texaner und Sottobanca zu haben. Aber auch die Gruppe der Huhntauben war stark vertreten z.B. rd. 35 schwarze Florentiner, diese in beachtlicher Größe. 250 Modena und 150 Dt.Modeneser gesellten sich dazu. Wunderschön anzusehen die Urahnen der Modena und Modeneser, die Triganini in schier unendlichen Farbenvielfalt. Erstaunlich die Ruhe, mit der die Bewertung angegangen wurde, typisch südländische Gelassenheit. Die uns zugeteilte junge Italienerin Julia übersetzte unsere deutsche Kritik und brachte diese auf den Bewertungskarten zu Papier, Fachausdrücke wurden von ihr fluggs gegoogelt. Kaum hatten 20 Tauben ihre Bewertung wurde auch schon zu einer feudalen Brotzeit gerufen, am gedeckten Tísch konnte man sich nach Belieben mit leckerem Schinken, Mortadella etc. stärken und dabei nette Gespräche führen. Dann ging es gestärkt weiter an die Bewertung, zum gemeinsamen Mittagessen gingen wir in ein nah gelegenes Lokal. Am Nachmittag ging es dann weiter mit der Bewertungsarbeit, um einen großen Teil des Auftrages zu bewältigen, denn am 2.Tag sollte zeitig abgeschlossen werden. Die Qualität der Tauben, die wir zu bewerten hatten war sehr gut, die herausgestellten Tiere könnten sich auch bei uns sehen lassen. Am Abend waren wir dann in ein schönes italienisches Lokal eingeladen, und wurden dort mit leckeren Vorspeisen, Gekochtem und Gegrilltem von Schwein und Huhn verwöhnt, allerlei Süßes zum Nachtisch sollte nicht fehlen. Die Nacht war nicht sehr lang ..., und schon ging´s wieder zum gemeinsamen Frühstück, um sich anschließend an die Vollendung des Bewertungsauftrages zu machen. In Italien gibt es keine Preise, sondern "nur" Rassesieger, somit erscheint auf der Bewertungskarte nur die Note und ggf. der Titel "Rassesieger". Die Höchstnote kann eigenständig vergeben werden, was aber keinesfalls, auch nicht bei uns, zu mehr V-Noten führte. Die Rassesieger bestätigt ein Obmann, wir nannten ihn einfach "Capo", es war Gianpaolo Novo für die gesamte Schau. Man musste aber nicht lange auf ihn warten, er war, nachdem ich Julia nach ihm geschickt hatte, in kurzer Zeit zur Stelle, und die ausgesuchten Spitzentiere gefielen ihm sofort, und er zeichnete sie gerne gegen. Beieindruckend war die Organisation: Die Aussteller können ihre Tiere relativ kurzfristig melden, jedoch gleich mit Ringnummer, denn diese wird gleich auf die Bewertungskarten mit eingedruckt, die Preisrichter bekommen dann ein Paket Bewertungskarten ausgehändigt und machen sich an die Arbeit, die Ringnummer braucht nicht mehr eingetragen, sondern nur noch kontrolliert zu werden, eine große Erleichterung. Wir fragten uns, warum rechts oben auf der Bewertungskarte ein Barcode aufgedruckt war, und staunten nicht schlecht, als ein Mitarbeiter mit einem Barcodeleser durch die Reihen ging, den Barcode scannte und emsig die Bewertungsnote dazu eintippte, eine tolle Sache. Somit gab es keine aufwändige Abnahme der Bewertungslisten, es ging alles ganz "piano", völlig stresslos, und nach einer nochmaligen Stärkung machten wir uns auf den Heinweg von einem Bewertungsauftrag, der uns nicht nur sehr beieindruckt hat, sondern uns auch in bester Erinnerung bleiben wird. Danke für die herzliche Aufnahme, danke für die tolle Gastfreundschaft ! Auf den folgenden Fotos: v.l. Dometscherin Julia, Ewald Schroft, Reinhard Bretting, Franz Hiergeist, ein italienischer Preisrichter, und kniened Marco Caneli, der derzeit jüngste Preisrichter Italiens
Unteres Bild: Marco Canelli, Tiziano Trinci (der italienische Taubenverbandsvorsitzende), Franz Hiergeist und der "Capo" Gianpaolo Novo (praktisch der italienische Preisrichterobmann).
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